Ich hätte es eigentlich wissen müssen: häkeln ist echt langweilig! Dummerweise kam ich nun nicht drumherum. Aufgrund von etwas almost completely, but not quite, unlike einer Kneipenwette. Es fing ganz spaßig an: ich kann mich auch gut erinnern, das ich Luftmaschen in der 3. Klasse auch schon mochte, aber nie so recht darüber hinaus kam.

Detailansicht
Und damit ich nicht auf die Idee komme, nochmal mit so etwas anzufangen, noch eine besonders langweilige Detailansicht.

Aber das sollte sich diesmal ändern, schließlich wollte ich auch keine Topflappen oder ähnliche Kinkerlitzchen häkeln, sondern eine Decke – und zwar eine Männerdecke, d.h.

  • vor allem groß
  • so groß, dass ich entspannt darunter liegen kann
  • ohne das die Füße rausgucken
  • oder die Ellbogen
  • im Sommer muss sie als Picknickdecke einsetzbar sein
  • und bei Reisen durch die Galaxis als besonders großes Handtuch

Groß halt. Etwa einsfuffzig mal einsachzig? Abgemacht.

Also Luftmaschen sind immer noch nicht schwer:

Luftmaschen
Beispielhaft bei labbe.de

Stäbchen fand ich schon schwieriger:

Stäbchen
Wieder labbe.de

Um Wellen zu häkeln, ist es das vermutlich das einfachste, in regelmäßigen Abständen Maschen zu- und abzunehmen, zum Beispiel so:

Wellen
Anleitungen wie Wellen gehäkelt werden, gibt es dutzendfach im Internet, aber das hier ist meine :)

Vier Stäbchen, zwei mal zwei Maschen abnehmen, vier Stäbchen, zwei mal zwei Maschen zunehmen. Immer und immer wieder.

Die Planung (für 150 cm Länge brauche ich etwa 320 Luftmaschen oder so) brauchte nochmal ein paar Minuten, aber dann machte ich den Fehler, tatsächlich anzufangen. Nach einer Stunde hatte ich die erste Reihe fertig, nach zwei Stunden die zweite. Jeweils etwas über einen Zentimeter.

Zeit.

Vergeht.

Langsam.

Beim.

Häkeln.

Nach einer Woche konnte ich schon ganz stolz anderthalb Reihen vorzeigen. Meine Güte, worauf hatte ich mich eingelassen: bei dem Tempo würde mir bis Mitte Januar keine Zeit für irgendein anderes Projekt bleiben. Zum Glück wurde ich dann doch noch etwas schneller, aber auch gegen Ende brauchte ich noch mindestens eine halbe Stunde pro Reihe.

Gut zwei Monate später, habe ich 42 (:) Knäuel Wolle verhäkelt und gut zwei Kilogramm Decke produziert:

Unendliche Weiten
Jeder Farbblock etwa 5-6 Reihen, zu je einer halben bis einer ganzen Stunde macht: EINE EWIGKEIT!

Dank N. ist das Ergebnis nicht einfarbig olivgrün, sondern richtig schön. Und K. hat mich auf die Idee gebracht, dass man nicht nur auf Internetseiten und Programmen Eastereggs verstecken kann:

Easteregg
Up-Up-Down-Down-Left-Right-Left-Right-B-A

Statt des Wellenmusters habe ich hier einfach nur Stäbchen geradeaus gehäkelt und immer zwei als ein Pixel benutzt. Die jeweils andere Farbe läuft untenrum zwischen den Schlaufen fast unsichtbar mit. Keine Ahnung, ob man das so macht, aber es scheint zu funktionieren :-)

Naja, immerhin habe ich jetzt eine Decke, unter der auch meine Füße warm bleiben. Und die Ellbogen.